der ukrop blog

UKROP ist die ursprünglich als Abwertung verwendete Bezeichnung der Russländer gegenüber den Ukrainern. Allerdings haben letztere dieses Wort sofort als ironische Selbstbezeichnung übernommen und damit die linguistische Granate entschärft.  Das Wort укроп (ukrop) bedeutet in der ukrainischen und in der russischen Sprache schlicht und einfach: Dill(e).


pontius pilatus 3.0

Wenn von einem Russen die Themen Schuld, Gewissen, Moral und Verantwortung aufgeworfen werden, dann muss man ihm in Zeiten wie diesen zuhören. Konstantin von INSIDE RUSSIA lebt seit 2022 im Exil in Usbekistan. Von dort versucht er mit Verve, Engagement – und oftmaliger Verzweiflung – seine Landsleute zum Aufwachen zu bewegen. Er ist eine krasse Minderheit und er weiß es. Er wurde von Youtube demonetarisiert: mitgefangen, mitgehangen mit all den unerträglichen Propagandisten – und er macht weiter. Der einsame Rufer in der russischen Wüste der abgrundtiefen Unmoral. Hören wir ihm also zu.

impfung gegen ork-narrative

2. September 2024

 

Zeit für eine Polemik.

Zunächst: Was ist ein Ork? Nach Aussagen ukrainischer Quellen sind das die Bewohner von Orklandia, womit man die heutige RF, die Russländische Föderation meint. Andere bevorzugen die synonym verwendeten Bezeichnungen Kazap oder gar Watnik (die russ. Ultrapatrioten). Welchen Tätigkeiten geht der zeitgenössiche am liebsten nach? Ja, er frönt dem Kriegshandwerke, am liebsten außerhalb des Völkerrechts. Beliebt sind bei ihm auch diverse Todeskulte und religiös verbrämte Psychopathologien aller Richtungen. Hat man ihn nicht, noch nicht oder nicht mehr zur russischen Armee eingezogen, dann inhaliert er entweder den täglich von oben nach unten versprühten patriotisch-faschistischen Nebel oder (die akademische Variante) er beteiligt sich als fortgeschrittener, elitärer Werktätiger in der IT einer Trollfabrik (Prigoschin zahlte ja recht gut). Die creme de la creme aber sind jene Orks, die als Teil der verschiedenen "Dienste" der RF den o.g. Nebel in Dosen, Schachteln, Mailanhänge oder Geldbündel an eitle westliche Entscheider versenden. Dort tauchen sie dann mit geringer Verspätung wieder auf: als so genannte Narrative quellen sie uns aus den Mündern und Federn bestimmter Medienvertreter, Politiker oder virtuell gegangener Menschen wie du und ich entgegen.

 

Dieser narrative Nebel wirkt und be-wirkt. Er wirkt sich auf den Spin der Nachrichten aus, die wir im Westen etwa zum Thema Ukraine-Russland hören, auf publizierte Sachbücher, auf großzügig gebriefte und beschenkte CEOs, sowie aktuell auf bestimmte Online-Erklärer des Krieges. Wie lange bohren uns solche Leute mit biederen, faktenallergischen oder kontextarmen Analysen an: der in Wiener Neustadt sichtlich gelangweilte Oberst Reisner, der pragmatisierte Mode-Anarchist Christian Wehrschütz (diese Hüte!!) und aggressive Langzeit-Bedenkenträger wie Zara Vaagenbrecht (oder so): es sei an der Zeit zur Kapitulation (2022), oder, eine Spur subtiler, für Verhandlungen (2023+2024) mit dem Ork-Häuptling, der seit mindestens 2008 sämtliche internationalen Verträge gebrochen hat. Wir kennen die Masche. Man muss dieses Sterben sofort beenden, den Krieg beenden - und den Russen also ermöglichen, nicht nur die Krim, Luhansk, Donezk zu versklaven, sondern gleich die gesamte Ukraine den Kriegsverbrechern überlassen. Schließlich möchten diese endlich ihr im April 2022 per RIA NOVOSTI öffentlich verkündetes Genozid-Projekt vervollkommnen: die totale Zerstörung der Ukraine und all dem, was sie ausmacht. Die endgültige Auslöschung des Ukrainian Spirit und dessen Auflösung in der mörderischen Säure des allrussischen Todeskults.

 

Aus den vom Narrativ der Orks angefressenen Protagonisten wissen wir auch, dass die Ukrainer seit Anbeginn des vollumfänglichen Krieges keine Chance haben und ergo sich gefälligst ergeben sollen, damit wir wohlstandsverfetteten Westlerinnen und Westler endlich wieder dort weitermachen können, wo wir 2021 aufgehört haben: Wandel durch Handel, Nordstream, Gasprom, Sicherheit in Europa gibt es nur mit Russland nicht gegen Russland - so tönt es aus der russischen Narrativ-Zentrifuge. Nicht umsonst (Achtung: Ironie!) haben wir doch alle in der Schule NICHTS davon gehört, dass es so etwas wie eine Ukraine überhaupt gibt. Dafür aber eine russische Seele, in der all das wohnt, was eine romantische (und stumpfe) Seele begehrt. Dostojewskij, Gogol, Puschkin - ach! Die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen, das sagte man im Februar 2022, im Jänner 2023, im Mai, Juni, Juli 2024. Dass die NATO an allem schuld ist, wissen wir von Mearsheimer, AFD, FPÖ, BSW - und den Trollen aus St. Petersburg.

 

Was be-wirkt also der seit mindestens 2007 versprühte narrative Nebel aus der RF?

Er befördert postfaktisches Denken, affektive Antizipationsstörungen, gewissenlose Chamäleons in der Politik und in den Medien. Er benutzt westliche Tabus und Ängste (oh Gott, es ist Krieg, damit will ich nichts zu tun haben, es muss sofort aufhören), bläst diese ins Unermessliche auf: Man reize niemals den russischen Bären. Hier treffen sich die defätistische, denkfaule Angstlust der Westler mit dem kranken Stolz der Russen auf ihre Brutalität: Fürchten sie uns wieder im Westen? Diese Frage konnte man von Russen oft und oft hören. Der narrative Nebel bewirkt auch, dass der Westen sich in einem selbst errichteten Labyrinth aus roten Linien und dem sklerotisierten, hypertrophen Streben nach Deeskalation in einer permanenten Nabelschau verliert. 

 

Soweit zu Anamnese und Diagnose. Wie steht es aber um die Therapie? Nun, natürlich hilft es, den oben genannten Nebelwerfer*innen seriöse, kompetente Kanäle entgegenzusetzen. Kurzum: Gressel, Masala, Major, Snyder, Kotkin statt Reisner, Wehrschütz, Mangott, Mearsheimer. Unser aller Medienkonsum ist ein Schlüssel zur faktenbasierten Wahrheit, zu einer wirklich kompetenten Kontextualisierung. Interesse an der Meinung und an den Ideen der Ukrainer schadet auch nicht. Schließlich sind sie es, die unter all dem moskowitischen Wahnsinn leiden, sind sie es, die kriegsmüde sein DÜRFTEN, nicht wir im Westen. Nein, dies ist KEINE Breitseite gegen die Mainstream-Medien. ZDF kann es. Jeden Donnerstag 19.00 ZDF Heute Live - eine Stunde Ukraine. Und das seit 2022 jede Woche. Hallo ORF, ist jemand zu Hause?

 

Womit wir bei Wolodymyr Selenkij wären. Er sagte jüngst sinngemäß im Rahmen einer Presskonferenz in KYJIW (nein, nicht in Kiew): Wir Ukrainer selbst müssen dafür sorgen, dass die Europäer und Amerikaner die Wahrheit erfahren. Sobald wir mit unserer Anti-Fake Arbeit Pause machen, wuchern die russischen Narrative wie verrückt. 

Die Impfung gegen Ork-Narrative ist also: Konsum von faktenbasierten, seriös kontextualisiert arbeitenden Kanälen. Und: ab und zu mal eine Pressekonferenz von Selenkij ansehen im Netz. Zur Stabilisierung der Therapie empfehlen wir den gelegentlichen Konsum der Online-Medien von Hromadske TV, Kyiv Post, Kyiv Independent, Jake Broe, Torsten Heinrich, Mark Reicher, Anders Puck Nielsen ... Gute Genesung oder eben: weiterhin Gesundheit wünschen wir!

 

maryna kommt nie wieder zurück

Марина ніколи не повернеться

30. August 2024

 

Schmerz, Trauer, Tränen und "a forever pierced heart" sind leider auch Teil des Ukrainian Spirit. Die Kazapys (Russländer) sorgen dafür. Sie häufen jeden Tag Berge von ewiger Schuld auf. Verwüsten, bombardieren, versklaven, vertreiben, morden, foltern. Butscha, Isjum, Lysytschansk, Bahmut, Wolnowacha, Mariupol ...

 

Schuld ist auch Karma. Karma verhält sich bisweilen wie ein Bumerang. Freu dich auf diese Zukunft, Russland, wenn dieser riesige Schmerz, den du jetzt täglich den Ukrainerinnen zufügst, wenn dieser Schmerz auf dich zurückfällt!

 

Maryna (Foto) musste gestern ihre Heimatstadt Pokroswk verlassen. Für immer. Sie ist voller Schmerz und sie sagt: Wir wissen, dass wir nie wieder zurückkommen können. Wir verabschieden uns von unserem Garten, von unseren Kissen, Du kannst dir ein anderes Haus kaufen, aber du kannst dir kein Heim kaufen, keine Lebensgeschichte. Wir lassen unsere Herzen hier in Pokrowsk. Dieser Schmerz wird für immer in uns wüten. Wie sehr es auch schmerzt, wir gehen. Für immer. Aber wir bleiben in der Ukraine.

 

Russländer, wie geht es euch, wenn ihr das lest? Ist es euch immer noch egal? Weil ihr euch ja nicht für Politik interessiert ? Augen zu, Ohren zu, Mund zu. Oder seid ihr gar noch stolz darauf? Wäre Gott (gäbe es ihn denn) ein Psychiater, dann würde er morgen ein riesiges Netz über Russland fallen lassen. Ein Netz, das dann eure Heilanstalt wird. Und wenn ihr euch partout nicht heilen lassen wollt, dann nennen wir das Ganze einfach Neuer Eiserner Vorhang. Tür zu, Schlüssel zweimal rumgedreht, Schlüssel in den Ork-us (sic!). Wir haben euch satt, so unendlich satt ...

 

Maryna! Wir sind mit dir. Wir fühlen mit dir. Wir sehen deinen Schmerz und wir verneigen uns vor deinen Worten, die du in so großer Würde und Stärke sprichst. Slava Ukrainy!

Марина! Ми з вами. Ми співчуваємо вам. Ми бачимо ваш біль і схиляємося перед вашими словами, які ви говорите з такою гідністю і силою. Слава Україні!

 

counter-imperialismus a la ukrainaise

21. August 2024

 

 

Die Ukraine könnte ja auch einen auf Imperialismus machen heutzutage. Und die nach dem "Russischen" Bürgerkrieg 1917-21 verlorenen Gebiete rückfordern, von Russland rückfordern.

Teile der heutigen in Russland gelegenen Oblaste Brjansk, Kursk (sic!), Bilhorod und das Kuban-Gebiet im Südosten stünden zur "Heimholung" in die Ukraine an.

Wie sagte doch ein ukrainischer Soldat, den man in Sudscha (Obl. Kursk) interviewte: Entweder die Russen akzeptieren unsere Grenzen von 1991 oder sie müssen eben die von 1919 akzeptieren.

 

Karte/Quelle: Wikipedia

knr zeigt erstmals flagge

11. August 2024

 

"Trolling at the highest level":

Und da ist sie schon:

die KNR, die Kursker Volksrepublik. Zumindest sind erste Flaggen aufgetaucht. WIr sind gespannt, wann das Re-fe-ren-dum stattfindet.

Persiflage mitten im Krieg. Ukrainian Spirit im Overdrive-Modus.

Übrigens die erte Invasion Russlands nach Barbarossa (lt. Mark Reicher).

sudscha: re-fe-ren-dum**! Суджа, це Україна?

10. August 2024

 

"Ist das echt?" fragte eine Kollegin, als ich die Nachricht über die Invasion der Ukrainischen Armee nach Russland, Oblast Kursk, weiterfunkte. Da, äh: ja, es ist echt. Eine Art kleines (?) Sommermärchen auf ukrainisch scheint hier gerade stattzufinden.

Mit Stand 9.8., 23.00 ist das Gebiet Sudscha in der Oblast Kursk im Westen Russlands von der ukrainischen Armee besetzt worden. Blaugelbe Fahne am Rathaus, eine absichtlich überdeutlich gefakte "spontane" Demo der dankbaren lokalen Bevölkerung, begleitet von  Spruchbändern (siehe Foto links): Wir feiern die Heimkehr in den Heimathafen! Sudscha ist Ukraine! und so weiter. Der ins Riesenhafte aufgeblasene Ironie-Spiegel der Ukraine verweist auf seine russischen Originale: die Re-fe-ren-den** auf der Krim und in Donezk, Luhansk 2014. Eine Meisterleistung des mehrfach ironisch gebrochenen Polit-Dekonstruktivismus.

 

Und die Ukrainer wären nicht sie selbst, hätten sie nicht sofort nach Bekanntwerden der Grenzüberschreitung ihre Meme-Maschinen angeworfen und ihre Ironie-Launcher gezündet. Was sind schon diese drögen Himars, F-16, Neptun, Leopard, Grim-Geräte gegen einen gepfefferten Meme (siehe Foto oben) und einer grandios bizarren Geschichte, die es wirklich gab. Stattgefunden angeblich am 8. August, als die Ukrainer das Rathaus von Sudscha besetzt hatten. Ein einheimischer (Russe) nähert sich dem dortigen Wachposten und fragt im Jammerton, was er denn jetzt tun solle. Die Antwort des ukrainischen Wachsoldaten trifft voll ins Schwarze. "Was du tun sollst? Na, Ukrainisch lernen und dich auf das Re-fe-ren-dum vorbereiten!" 

Ein seriöser Kandidat für den monatlich zu vergebenden Orden für kreative Verdienste um den Ukrainian Spirit im alltäglichen Leben!

 

Nein, keiner weiß, wie dieses völlig unerwartet, wenn auch nicht aus heiterem Himmel (seit dem 24.2.2022 ist der Himmel über der Ukraine b.a.w. nicht mehr heiter) hereingebrochene Überraschungsmanöver weitergeht, noch weniger, wie es ausgeht. Na und? Wir atmen jetzt alle gemeinsam tief durch und erlauben uns ein herzhaftes Schmunzeln über die ukrainische Jiu-Jitsu-Taktik ...

 

Nachgereicht sei ein musikalisches Kleinod aus 2023: MIscha Krupin & Kolja Serga mit dem Song Міша Крупін, Коля Сєрга - Гоп стоп поворот їдемо на Білгород / Idemo na Bilhorod(Fahren wir nach Bilhorod), auch so eine ukrainische Meme-Attacke auf den toxischen Nachbarn.

**Die unorthoxe Schreibweise Re-fe-ren-dum bezieht auf die staatlich gelenkten Sprechchöre der Kreml-Adoranten auf der Krim 2014, die dergestalt um Intervention der RF "baten"

 

not ignorant, but resistant to the truth ...

9. August 2024

 

Es ist hoch an der Zeit, einen unserer Hofberichterstatter, vulgo Youtube-Vlogger vor den Vorhang zu holen. Vlad Vexler, geboren in der RF, seit seiner Jugend in England lebend, serviert Woche für Woche philosophisch grundierte Analysen (Vlad ist ja Philosoph) des Geschehens im Kolonialkrieg der Russen gegen die Ukrainer.

 

Manchmal scheint er die Entwicklungen vom Mond aus zu betrachten (nüchtern, analytisch, kühl), mal seziert er die gruppendynamischen Pathologien  im Kreml, dann wieder geht er mit der Apathie der russischen Bevölkerung hart ins Gericht (They are not ignorant to the truth, they are RESISTANT to the truth). Vlad Vexler weiß, wovon er spricht. Seine zunächst manchmal sehr gewagt anmutenden Thesen steuern immer auf einen analytischen Kern zu, dem er mit glasklarer Logik zu Leibe rückt. Am Ende staunt man, wie schlüssig seine Argumente sind.

 

Übrigens: Vlad begrüßt seine Online-Community immer mit "Hello, beautiful community!". Ja, ich hielt das für einen Manierismus, eine überzogene Pose. Aber: ich hatte unrecht. Ich musste feststellen, dass Vlad großen Repekt vor seinen Sehern hat und DAHER diese Anrede wählt. Besonders gelungen ist notabene sein Vlog vom 9. August.

die 95-jährige kerzen-partisanin

6. August 2024

 

Memes aus der Ukraine. Ukrainian Spirit at work:

Diese 95-jährige Uroma ist nicht alt und nicht krank genug, um nicht ihrer Tochter zu helfen. Diese, selbst um die siebzig Jahre alt, produziert seit über einem Jahr Kerzen für die ukrainischen Soldaten in den manchmal staubigen, manchmal nass-kalten, aber immer gefährlichen Schützengräben. Tausende Kerzen aus Konservendosen, Karton und Wachs haben die beiden Homeoffice-Partisanen schon produziert und geliefert. Die winzige Wohnung wurde zur Werkstatt (wie man im YT-Video ab 00:25:25 sieht).

Manche nennen diese Arbeitsgemeinschaft von Oma und Uroma aktive Resilienz, andere bezeichnen es schelmisch als Upcycling Offline, wieder andere (so wie wir) finden, dass es an prominenter Stelle irgendwann in den Meme-Almanach der Ukraine platziert werden sollte.

(Auf das Bild klicken oder den Link verwenden, das Uroma-Video beginnt bei 25 min 25 Sek des Jake-Broe Vlogs:)

Ukraine Destroyed Russia's Submarine... Again... (youtube.com)

dj prutsky würde ...

29.07.2024

Vor ziemlich genau zwanzig Jahren, im Jahre 2004, begann sich ein Phänomen atmosphärisch zu verdichten. Es benötigte eine Handvoll experimentelle Anläufe und das offensive Wohlwollen des damaligen OSTKLUB-Managers, um DJ Prutsky aus der Taufe bzw. auf die Bühnenbretter Wiens zu heben. Zwischen Wien, Graz und Ariano Irpino gab er der Ukraine (und damals, zwischen 2005 und 2011 auch noch BY und RUS) Stimme und Beats.

 

Die Schweißtropfen des p.t. Tanzvolks auf dem vormaligen Tanzbodenbrettern im (mittlerweile zum Zigarrensalon umgepolten und defätistisch umbenannten) Ostklub werden derzeit angeblich von akademischen Saltar-Archäologen aus Riga und Almaty untersucht. Blokpost überlegt, die Umstände der rätselhaften Implosion des Herrn Prutsky zu untersuchen. Auch eine Frage des Geldes. Und der Prioritäten. Wohin ist er bloß entwichen?

Was Prutsky zu den heutigen Zuständen in und um die Kyjiwer Rus sagen würde? Zeitzeugen von damals kennen den Antwort ...

 

(Foto: DJ Prutsky im Wiener Museumsquartier 2009. Ja, er trug tatsächlich eine Dienstuniform der Ukrainischen Eisenbahn UZ)

 

 

russi fussi haasz

14. Juni 2024

 

Nein, das ist kein baltisch-ungarischer Rapper mit Lizenz zum unendlichen Nonsens. Die Wendung Fussi Haaß stammt aus der Mostviertler Kindersprache. Sie kommt zur Anwendung , wenn einem die Lage zu kritisch, zu eng, zu unerträglich wird.

Diese Phrase lässt sich auf alle Lebenslagen übertragen und Autochthone wissen sofort, dass dem vis-a-vis Hemd UND Rock gleich zu eng werden.

 

Und warum jetzt Russi Fussi Haaß?

Nun, es mehren sich Anzeichen, die Unkenrufe, Kassandra und Pandora scheinen sich einig: den Moskowitern steht das Wasser mindestens bis zur Brust: die Börse knickt, der Rubel bröselt, die Chinesen zicken, die Ukrainer nahe Charkiw begehen soeben ihren Fünf-Uhr-Fünfundvierzig-Moment (es wird zurrrrück geschossen, erstmals auf russisches Territorium). Afrikanische, nepalesische, neukaledonische Söldner im Dienste des Totenreichs am Ural, neue Sanktionen gegen Moskau, wieder aufflammender Optimismus in UA, postwendend begleitet von eruptiven Memes (die explosive Türklingel im Serebrjansker Wald etc.): Zug fährt ab, die Türen schließen automatisch ... Обережно! Двері зачиняються ...

 

Kurz: es ist Fussi-Haaß Time, besser: Russi-Fussi-Haaß Time! Quod erat demonstrandum.

Champions finale der war criminals (CLWC 2024)

01. Juni 2024

 

Anlässlich des heutigen Finales der UEFA Champions League hat uns auch die aktuelle Mannschaftsaufstellung des Titelverteidigers in der WM der Kriegsverbrecher erreicht:

 

Tor:

1 Putler (C)(MRP*)

 

Verteidigung:

5 Peskow  3 Sacharowa  4 Surowikin 

19 Lwowa-Belowa

 

Mittelfeld:

6 Shoigu 

10 Patruschew  8 Kowaltschuk J.  20 Solowjow

 

Sturm:

66 Medwedtschuk  7 Gerassimow 

 

 

Ersatz: 

39 Prigoschin (+)  88 Utkin (+)  11 Medwedew 

17 Setschkin  99 Lawrow  36 Kowaltschuk M. 

27 Tsarov  24 Simonjan  40 Besler (+) 

25 Giwi (+)  76 Motorola (+)  18 Mosgowoj (+) 

55 Drjomow (+)  91 Dugin  30 Mardan

 

*MRP: Most Responsible Player

 


BALTEn mag man eben

 

13. Mai 2024

Drei Staaten, die im "Westen" immer zu den so genannten Balten eingedampft werden. Wozu haben wir eigentlich die Esten, Letten und Litauer in der EU, in der NATO?

In den 2010ern waren sie unsere ökonomischen Tiger, seit 2014 und noch mehr seit 2022 sind sie geopolitisches Fieberthermometer, Machbarkeits-Werkstatt und Spezialisten für politische und militärische Imprägnierung gegenüber dem giftigen moskowitschen Borkenkäfer, der seit 2 Jahren die Ukraine zu fressen versucht und gleichzeitig seine aggressiven Säfte gegen Moldawien, Georgien, Finnland - und gegen die Balten - verspritzt. 

 

Pro Kopf und Einwohner sind die Esten und Letten ganz vorne, wenn es um militärische Spenden für die Ukraine geht. Die Litauer exponieren sich in EU, OSZE und UNO maximal, um den wild gewordenen Tankwart und seine Mafia auf Distanz zu halten. In Vilnius ist auf dem höchsten Gebäude der Stadt kilometerweit zu lesen: "Putin - The Hague waits for you."

 

Problem-Bewusstsein, Realitätssinn UND solidarische rasche Lösungen, dafür kämpfen heute, 2024, im dritten Jahr des Krieges, die Balten. Die Esten, Letten und Litauer zeigen Haltung. Wir auch ?

 

Merke von Nord nach Süd und alphabetisch:

Estland - Lettland - Litauen.

der neueste meme

 

30. April 2024

Unter maximaler Selbstüberwindung hat sich die amerikanische Polit-Elite daran erinnert, dass in der Geo-Politik eigentlich gerade recht ungesunde Zeiten herrschen. Dass man als Leuchtturm der Freiheit bekannt war, dass ein Adorant dieser Freiheit, die Ukraine, bitter unter der Selbstlähmung der politischen Kammern der USA leidet. Ukrainische Artilleriegeschütze mit eingefallenen Wangen und schlotternder Lafette stierten aus übergroßen, blutunterlaufenen Augen über den Teich. Ohne Munition. 

 

Alle warteten, ob die Angelsachsen den Drachen in ihrem eigenen Revier, nennen wir ihn pars pro toto Marjorie Taylor-Greene, bändigen könnten. Sechs lange Monate, tausende tote Verteidiger dauerte es. Dann war Amerika wieder zu sich gekommen. Die Nabelschnur in die Ukraine wurde wieder zum Pulsieren gebracht. Mit wertvollen Nährstoffen wie ATACMS, Stinger und Patriot. Freude und Erleichterung allenthalben. Nur Madame Marjorie geriet nun vollends "off the rails" und präsentierte öffentlich eine blaue Baseballkappe mit den goldenen Lettern MUGA

Make Ukraine great again, das sei demnach der Slogan der Biden-Leute und der Mainstream-Republikaner, welche die Ukraine weiterhin mit Geld und Militärgerät mästen möchten. 

 

Make Ukraine great again? fragten die Ukrainer. Gute Idee, sagten sie, entrollten mit hintergründigem Lächeln eine alte Landkarte mit den ukrainischen Gebieten des Jahres 1919 (mit dem ukrainisch besiedelten Kuban-Gebiet) und beschlossen, Madame Marjories Meme für ihre eigenen Zwecke zu kapern. M-U-G-A !!

 

 

 

 

 

GRossgruppen-PSYCHIATRIE?

 

22. März 2024

Die Diagnosen variieren. Primarius Dr. Dudajew stellte als erster seine Forschungen an, seine Conclusio und Prognose verwies auf einen nicht sehr wünschenswerten Sankt Nimmerleinstag in ferner Zukunft. Ziel der Langzeittherapie sei die Implosion des gewalttätigen Imperiums, die Diffusion in so etwas wie einen normalen Staat. Das Problem, schon damals (1994): die mangelnde Compliance des Patienten.

 

Es folgten die nächsten Generationen an Ärzten, die nächsten Konzepte zur Therapie. Von Schocktherapie bis zum nordkoreanischen Ansatz war alles vertreten. Die letzten, als realistisch eingeschätzten Heilungschancen bestanden 2012. Seither scheint sich das Imperium selbst in seine selbst erschaffene geschlossene Anstalt eingewiesen zu haben. Forensik an ihren Grenzen. Medizin im Out.

Im Grunde ist es eine Situation wie bei einer Geiselnahme. 

 

Wem gehört der Schwarzenbergplatz zu wien ?

 

28. Februar 2024

Im Wien des Jahres 2024 thront ein Huldigungstempel für die SU und für einen gewissen Herrn Stalin, J. W., emeritierter Steuermann und Menschenfeind. Hinter den steinernen Kolonnaden, allesamt völlig Graffiti-frei (sic!) mahnt eine seit 2022 blau-gelb gestrichene Mauer. Seit 26. März 2024 haben sich zwei überlebensgroße Porträts der verblichenen Alexej Nawalnij hinzugesellt.

Es passiert in Vilnius, Tallinn, Riga. Aber nicht in Wien, da seien Gott, der Staatsvertrag, die Neutralität vor.

 

Wien, die Agentenhauptstadt Europas, leistet sich ein Freilaufgehege der bedenklichen Art. Wie lange noch?


CHODORKODOWSKIJS TRÄNEN

 

24. Februar 2024

Ein Blick zurück auf den 25. Februar 2022. Einen Tag nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. Zu Gast in der ukrainischen Talkshow GORDON ist der russische Exilant Michail Chodorkowskij. Ein Russe, der vor Scham weint und sich bei den Ukrainern entschuldigt (für den Überfall der Russen am 24.2.22).